< Alle Themen
Drucken

Barrierefreie Webseiten und Online-Shops

Technische Umsetzung

Um eine Website barrierefrei zu machen, setzen diese Dienstleister konkret auf folgende Techniken:

1. Semantisches HTML: Sie ändern den HTML-Code, um klare Strukturen zu schaffen (etwa header, nav, main, footer). So können Screenreader die Seiten sinnvoll vorlesen.

2. WAI-ARIA-Attribute: Sie fügen ARIA-Rollen und -Attribute hinzu, um dynamische Inhalte und interaktive Elemente barrierefrei zu machen.

3. Tastaturbedienbarkeit: Sie stellen sicher, dass alle interaktiven Elemente ohne Maus, also nur per Tastatur, bedienbar sind.

4. Kontrast- und Design-Anpassungen: Sie passen Farben, Kontraste und Schriftgrößen so an, dass die Seite auch für sehbeeinträchtigte Nutzer lesbar ist.

5. HTML- und Formularüberarbeitung: Sie sorgen dafür, dass Formulare korrekt beschriftet sind (Labels, Fehlermeldungen mit ARIA), damit Screenreader sie richtig ansagen.

6. Multimedia-Bearbeitung: Sie fügen Alt-Texte für Bilder ein, sorgen für Untertitel bei Videos und Transkripte für Audioinhalte.

Sie ändern den Quellcode Ihres WordPress-Themes, fügen ARIA-Attribute hinzu, verbessern die Tastatur- und Screenreader-Kompatibilität und passen Design und Medien an.So setzen Sie Barrierefreiheit technisch um

Technische & konzeptionelle Grundlagen

Semantisches HTML / strukturierte Markup-ElementeWebsites werden mit semantisch korrektem HTML aufgebaut, also durch Elemente wie <header>, <nav>, <main>, <section>, <article>, <footer> etc. statt ausschließlicher Layout-Tabellen oder reiner Divs. Das hilft dem Screenreadern und Assistive-Technologien, den Seitenaufbau korrekt zu interpretieren. WAI-ARIA (Accessible Rich Internet Applications)

Für dynamische Inhalte, interaktive Komponenten oder mit JavaScript erzeugte UI-Elemente werden ARIA-Rollen, -Attribute und -Properties eingesetzt. So kann sichergestellt werden, dass auch komplexe Interfaceelemente z. B. Menüs, modale Dialoge, Formularfeedback etc. — für Screenreader und andere Assistive Tech verständlich sind. Progressive Enhancement / Trennung von Inhalt und Präsentation

Der Kerninhalt (Text, Struktur) wird standardkonform im HTML bereitgestellt, Layout und Styling über CSS und optionale Features via JavaScript. So bleibt die Seite auch ohne Skripte oder mit eingeschränkten Browsern zugänglich. Tastatur-Navigierbarkeit und Bedienbarkeit ohne MausAlle interaktiven Elemente (Links, Buttons, Formulare etc.) müssen mit der Tastatur erreichbar und bedienbar sein — wichtig für Nutzer:innen mit motorischen Einschränkungen.

✅ Inhalte & Medien: Texte, Bilder, MultimediaAlternative Texte (alt-Attribute) für BilderBilder und Grafiken werden mit aussagekräftigen alt-Attributen versehen, damit Screenreader sie beschreiben können. Für rein dekorative Bilder ggf. alt=““, damit sie ignoriert werden. Untertitel / Transkripte / Audiodeskriptionen für Videos & AudioMultimedia-Inhalte wie Videos oder Audiodateien werden mit Untertiteln, alternativ mit Transkripten bzw. Audiodeskriptionen versehen, damit auch gehörlose oder schwerhörige bzw. sehbehinderte Nutzer:innen darauf zugreifen können. Klar strukturierte Inhalte & verständliche SpracheTexte sollten mit klarer Struktur (Überschriften, Absätze) erstellt sein und möglichst einfach und verständlich formuliert werden um auch kognitiv eingeschränkten Nutzenden gerecht zu werden.

Kontraste, Schriftgröße, Zoom-/SkalierbarkeitFarbkontraste müssen ausreichend sein, Schriften lesbar und skalierbar ebenso darf keine horizontale Scrollleiste auftreten, wenn der Nutzer eine Vergrößerung (z. B. 200 %) nutzt. Interaktive Elemente benötigen Mindestgrößen und sichtbaren Fokus.

🔧 Testing & Qualitätssicherung

Automatisierte und manuelle Accessibility-Tests mit ToolsFirmen nutzen Tools, die automatisiert gegen Standards wie WCAG 2.2 (oder 2.1 / 2.0) prüfen z. B. hinsichtlich semantischem HTML, Farbkontrasten, ARIA, Tastaturzugänglichkeit etc. Test mit assistiven TechnologienDarunter zählt insbesondere die Prüfung mit Screenreadern, Vergrößerungssoftware, alternativen Eingabemodalitäten um sicherzustellen, dass die Seite wirklich für unterschiedlichste Nutzergruppen funktioniert. Kontinuierliche Wartung und Überprüfung bei ÄnderungenWenn Inhalte, Layout oder Funktionen ergänzt oder verändert werden z. B. durch Plugins, neue Funktionen, dynamischen Content — muss sichergestellt sein, dass Barrierefreiheit erhalten bleibt. Manche Anbieter bieten daher Monitoring, manuelle Audits und automatisierte Scans an.

📄 Standards & rechtlicher RahmenWCAG 2.2 / WCAG 2.1 als RichtlinieDie meisten Barrierefreiheits-Dienstleister orientieren sich an den Kriterien, die in WCAG festgelegt sind mit Fokus auf Konformitätsstufe AA, welche in vielen Rechtsrahmen (z. B. für öffentliche Stellen bzw. nach dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz BFSG gefordert ist. Ganzheitlicher Ansatz (Design, Inhalt, Technik)Barrierefreiheit wird nicht nur auf technischer Ebene betrachtet, sondern als integraler Bestandteil von UX, Inhaltserstellung und Pflege: Struktur, Texte, Navigation, Medien, UI-Interaktion.

Fazit > Was bedeutet das für Ihr Projekt

Wenn Sie bei Ihren Websites Barrierefreiheit umsetzen oder prüfen lassen wollen, achten Dienstleister meist auf:Technisch sauberes, semantisches Markup und ARIA-Unterstützung Tastatur und Screenreader-Kompatibilität sowie Bedienbarkeit ohne Maus Barrierefreie Gestaltung von Texten, Bildern, Videos,

Formularen und NavigationTests mit Tools und realen Assistive-Technologien, plus nachhaltige Wartung Orientierung an internationalen Standards (WCAG 2.2, ggf. gesetzliche Anforderungen nach BFSG)Da Sie ohnehin WordPress mit SEO-Plugins einsetzen könnten, ist in vielen Fällen eine barrierefreie Umsetzung vergleichsweise gut integrierbar sofern Theme und Plugins korrekt und unter Berücksichtigung der Accessibility-Regeln konfiguriert und ggf. angepasst werden.

Wie hoch sind die Bußgelder bei Verstößen gegen den Europäischen Rechtsakt zur Barrierefreiheit 2025?

Innerhalb der EU können Geldstrafen von 2.000 € bis 500.000 € verhängt werden, wobei bei besonders schweren Verstößen Strafen von bis zu 1.000.000 € drohen. Die genaue Strafe hängt von der Schwere des Verstoßes, seinen Auswirkungen auf Einzelpersonen und den Durchsetzungsrichtlinien des jeweiligen Landes ab.

Inhaltsverzeichnis